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Ornwald, das regensburgisches Lehen war. Es gehörte zu den Besitzungen der Mechtild, welche ihre Rechte und Gefälle dort an Kl. Komburg schenkte.

Neben Komburg finden sich als besitzberechtigt die Herrn von Bachenstein, Reg. 1363. 1435. 1456, von Stetten 1375. 90. 1435 und die Senfte, sowie das Kl. Schönthal 1363. Allmählich kam der Weiler ganz an Hohenlohe 1462, 1483, war aber würzburgisches Lehen.

ca. 1090 gibt Mechtild liberae conditionis matrona ihren Besitz in Liutfriedesberg an Kl. Komburg. W. F. 1855, 62.

1363. Engelhard und Albrecht von Bachenstein verkaufen Vogtei Dienst und Gülten zu Lutfridesberg an das Kl. Schönthal um 15 Pfd. Öhr. Arch. Weik. Rep.

1375 Samstag vor Urban verkaufen Adelheit die Gebelin von Buchheim und ihre Töchter Guta und Gerhutse v. Stetten ihre Güter zu Lipfersberg an Komburg. Weik. Rep.

1390 St. Jakobs Abend Gutta von Stetten verkauft an Komburg einen Hof bei Lipfersberg zwischen Niedernhall und Künzelsau, genannt Kronhofen und ein Lehenlein zu Webern um 200 fl. Cop. in Künzelsau.

1435. Herold und Konrad v. Stetten verkaufen ihr Erbe zu L., das sie von Justina v. Bachenstein. geb. Seckendorf erkauft, an das Kl. Komburg um 38 fl. Öhr. Arch.

1456. Die Franziskaner zu Hall verleihen dem Ziegler zu Scheuerheim (Scheurachshof s. unten) das Gütlein zu Lupfersberg, das Götz von Bachenstein ihrem Kloster vermacht hatte. Öhr. Arch.

1462. Michael Schletz und Michael Senft als Vormünder der Kinder Burkhard Senfts ihres Bruders und Schwagers verkaufen die Güter und Gülten zu Leutfriedsberg an Gräfin Elisabeth von Hohenlohe geb. v. Hanau um 10 fl. Weik. Rep.

1483 verkauft das Kl. Komburg seine Geldgülten zu Lipfersberg an die Grafen von Hohenlohe. Wib. 1, 109.


Scheurachshof, ein kleiner Weiler mit 4 Wohngebäuden, liegt freundlich im Kocherthal von Obstbäumen umgeben. Jenseits des Kochers erhebt sich die steile Wand, auf der Dorf und Schloß Nagelsberg steht, während nur wenig hundert Schritte am linken Ufer des Kochers aufwärts die nackten, stets von Wasser triefenden Felsen des Künzelsauer Klebs hart an den Fluß herantreten und nur einem schmalen Fußpfad Raum lassen.

Sch. gehört zur politischen Gemeinde Ingelfingen, aber zur Kirche Künzelsau.

Scheurachshof, alt Schurheim wie Schura OA. Tuttlingen (v. scûra die Scheuer), 1637 Scheurig, vom Volk der Scheuerleshof genannt, gehörte um 1090 zu den Besitzungen der edlen

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 620. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_620.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)