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Danner zu Blaufelden schlichten den Streit der Gemeinde zu Amlingershausen (Amrichsh.) mit dem Schafmeister zu Garnberg über den Trieb desselben auf Amrichshauser Markung (Jagstb. Lagerb.).

1612 klagt Hans Albrecht von Stetten gegen Wolf von Stetten über etliches auf dem Hof Gagernberg verarrestirte Geld (Stett. Arch. Bauer Coll.).

1619 verkauft Simon Schwab, Inwohner und Gemeinsmann des Garnhofes, mit Einwilligung Eberhards von Stetten 5 fl. jährliche Gült an seinem Drittel des Garnhofes an Bürgermeister und Rath zu Öhringen um 100 fl. (Bauer Coll.).

1668 wird verhandelt über 300 fl., welche Mezger Leicht zu Künzelsau an Wolfgang Albrecht von Stetten auf dem von Major Zehner erkauften Hoftheil zu Gagernberg zu fordern hatte (Bauer Coll.).

1674 treten, nachdem mit Johann Friedrich von Stetten die Simonische Hauptlinie 1673 ausgestorben war, Johann Heinrich und Wolf Christoph von Stetten den Bodenhof, Rosen- und Reulhof, den Garnberg und den Wald Buchhorn an die Witwe Johann Friedrichs, Eva Margareta von Helmstadt ab, welche sich an Hans Christoph von Wolfskeel vermählte, behalten sich aber die hochfraischliche Obrigkeit vor (Stett. Arch.).

1685 verkaufte Frau von Wolfskeel den Hof Garnberg an Wolfgang Christoph von Stetten um 5100 fl. W. F. 7, 43. Er baute 1688 das Schlößchen.

1709 verkauften des Letzteren Söhne Wolfgang Friedr., Joh. Hein., Joh. Christoph und Sigmund Heinrich den Hof Garnberg an den Oberst Joh. Heinrich v. Hirschligau, brandenburgischen Amtmann zu Feuchtwangen 1715, später Generalmajor. W. F. 6, 277.

1715 verkaufte Hohenlohe-Weikersheim 5/6 des Zehntens auf Gayernberg, welchen Hohenlohe von Komburg, das die Künzelsauer Pfarrgüter eingezogen, erworben hatte, an den Oberst von Hirschligau für 1350 fl. (Coll. v. Alberti).

1721 28. Febr. heiratete Hirschligaus einzige Tochter Johanne Christiane Heinrike den Freiherrn Christoph Ehrenfried v. Pöllnitz, markgräfl. ansbach. Kammerjunker, spätern Geh. Rath, Oberststall- und Falkenmeister. Ihm folgte im Besitz sein Sohn Karl Wilhelm v. Pöllnitz auf Frankenberg, preuß. Oberstkämmerer, † 1801 als württemb. General. Dessen Tochter verehlichte sich an Georg Ferdinand Forstner von Dambenoy, den Nachkommen Christoph Forstners auf Breitenfeld in Österreich, der um seines Glaubens willen sein Vaterland verließ, 1631 württembergischer Vizekanzler wurde und das Landgut Dambenoy als Lehen erhielt. Forstner ließ sich am 8. Novbr. 1790 in Garnberg huldigen (Künz. Kirchenb.). Er war bekannt als Schriftsteller und starb als Professor der Landwirthschaft zu Tübingen 1836 11. Okt. Er bemühte sich das Gut zu heben, um einen höheren Ertrag zu erzielen und nahm viele Ansiedler, die Hausplätze sammt Gärtchen erhielten, gegen Schutzgeld auf.

1803 verkaufte er das Dorf sammt allen Rechten und Obrigkeiten an Fürst Friedrich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen gegen ein Leibgeding von 1800 fl, behielt sich aber das Schloß sammt den dazu gehörigen Gütern vor.

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 547. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_547.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)