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und 3 Pumpbrunnen. Für Feuersgefahr ist eine Wette vorhanden.

Hirschbronn, alt Hirzbrunn, war stets Zugehör der Herrschaft Bartenstein und der Kirche in Ettenhausen. Ein Theil des Zehnten war hohenlohisches, ein anderer würzburgisches Lehen. Durch Schenkung erhielt Schönthal daselbst Hellergülten.

1303 wird Gottfried von Künzelsau mit dem halben Zehnten zu Hirsbrunnen vom B. in Würzburg belehnt. Arch. f. Unterf. 24.

1334 erhalten die Pfarrer von Billingsbach und Ettenhausen von Sifried von Bartenstein Einkünfte in Hyrzbrunn. Wib. II, 27, 7, 279.

ca. 1350 wird Konrad Eberhard mit einem Theil des Zehnten zu H. von Kraft von Hohenlohe belehnt. H. Arch. l, 345.

1786 wird ein 22jähriger Bauernsohn von H. wegen Mords zu Bartenstein mit dem Schwert hingerichtet. Journal für Deutschland 1787 S. 273.


Mäusberg, eine halbe Stunde südwestlich von Ettenhausen unweit Hirschbronn, liegt auf der Hochebene zwischen Ette und Jagst auf einer leichten Senkung gegen Westen. Es wird von 10 Familien bewohnt, die dem wohlhabenden Bauernstand angehören. Ein laufender und ein Schöpfbrunnen sind vorhanden, sowie eine Wette. Die hohe Lage setzt den Weiler stark den Winden aus, gewährt aber einen freundlichen Blick auf die hohenlohische Ebene und nach Waldenburg.

Mäusberg, alt Museberg (wegen des Namens s. Mäusdorf) war ursprünglich Filial der Pfarrei Mulfingen, von der es nach der Reformation von den Grafen von Hohenlohe getrennt wurde. Der Zehnte groß und klein gehörte je zur Hälfte der Pfarrei und Frühmesse zu Mulfingen. Es war bis 1802 ein Theil des Centdistrikts Jagstberg, nach dem Centbrief von 1422 aber der Cent Bartenstein, W. F. 8, 408. Die ursprünglichen Grundherren waren die Herren von Mulfingen, welche ihren Besitz von Würzburg zu Lehen trugen. Durch Erbschaft und Heirath hatten die Herren von Morstein und Bächlingen Güter dort bekommen. Durch Kauf erlangte das Kloster Schäftersheim die ansehnlichsten Rechte, welche mit der Reformation an Hohenlohe übergiengen.

1327 verkaufen Hermann von Mulfingen und Hedwig seine Gattin Güter zu Museberg an das Kloster Schäftersheim. Wib. II, 229. Öhr. Arch.

Ebenso 1329 Heinrich von Morstein und seine Gattin Anna. Wib. 2, 230. Öhr. Arch.

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 542. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_542.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)