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1824 vor der Ernte schweres Hagelwetter. Im Herbst 1824 zweimal Hochwasser, daß das Wasser über die Sargen in der Mühle geht.

1833 Dezember bis 1834 Febr. öfteres Hochwasser und Stürme.

1834 16. Juni Orkan.

1835 9. Juli. Hagelschlag. Die Schlossen liegen oft 1 Fuß hoch. Zwei Stück Vieh werden vom Blitz erschlagen.

1840 4. Okt. brennt ein Haus nieder (von 1816–40 Mittheilung des Pfarramts Regenbach).

Bis 1860 trägt die Eberbacher Jugend am Sonntag Lätare eine Strohpuppe im Dorf herum, der „Butzen“ genannt, welche ins Wasser geworfen wird, W. F. 7, 300.



18. Ebersthal,
Gemeinde III. Kl., mit 409 Einw., worunter 1 Ev., Fil. von Dörrenzimmern, kath. Pfarrei.

Ebersthal liegt in dem reizenden Sindelbachthal inmitten grüner Wiesen, wald- und rebenreicher Höhen, auf beiden Seiten des Baches etwas unregelmäßig gebaut. Die Häuser sind meist durch Gärten und Obstbäume von einander getrennt, was dem Dorf ein freundliches Ansehen gibt. Übrigens sind sie vielfach, die Scheunen durchgängig nicht getüncht, sondern mit Lehm bestrichen.

Die Markung ist reich an Quellen im obern und im Krautheimer Thal. Im obern Thal ist besonders der Pappelbrunnen zu nennen, der sehr gesundes Wasser gibt und möglicherweise chemische Bestandtheile hat. Periodisch fließende Quellen sind in den höheren Lagen vorhanden. Mit Trinkwasser ist der Ort reichlich versehen, und zwar mit einem Ziehbrunnen, einem Schöpfbrunnen und 2 Pumpbrunnen. Das Klima ist mild, starke Winde kommen in dem stillen Thal nicht vor. Die Nächte im Sommer sind etwas kühl. Schädlicher Frühlingsfrost und Höhrauch kommen vor. Die Gewitter sind nach den Jahrgängen verschieden, Hagelschlag nicht gerade häufig und stark. Als Wetterscheiden gelten die Thäler von Kocher und Jagst.

Eine schöne Aussicht hat man vom Hochholz auf der Straße nach Ingelfingen auf Waldenburg und die ganze Bergkette bis zum Katzenbuckel. Die Kirche auf dem rechten Ufer des Sindelbachs, ursprünglich nur eine Kapelle, wurde 1827

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_530.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)