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Bahn nach Frankenheim erkennen. Nun mußte mich auch dieß Unglück treffen, daß seine Nase an diesem Tage verstopft war, und er mich zu weit links gegen das rothe Moor führte. Wir kreuzten zwey Stunden lang auf dieser unübersehbaren Ebene, und wußten zuletzt nicht, wo wir waren. Mein Führer sah nun selbst, daß er uns irre geführt habe; er erblaßte, und gestand mit zitternder Stimme, daß er nicht wisse, wo wir uns befänden. Nun überfiel uns die Nacht, und mit ihr Angst und Schauder; denn wir sahen nichts als den Tod vor Augen. Meinem Fuhrmann war es um seine Pferde, meinem Gleitsmann, den ich von Neustadt mit nahm, um seine Frau und Kinder, und meinem Wegweiser und mir um unser junges Leben zu thun. Jeder also hatte seine eigene Sorge. – Die Pferde waren matt und halb erstarret; dennoch fuhren wir noch ein wenig Rechts in die Tiefe, und hielten in kurzen Gesträuchen. Todenstille umgab uns; nirgends war ein Laut von Vieh oder Menschen. – Endlich nahmen wir die letzten Kräfte zusammen. Wir wadeten mit äusserster Anstrengung noch weiter Rechts durch den Schnee, und schrien aus vollem Halse um Hülfe und Rettung. Allein

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Anonym: Beschreibung der Röhne und der darauf liegenden Ortschaften Frankenheim und Birx. In: Journal von und für Franken, Band 1, S. 233-254. Raw, Nürnberg 1790, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_R%C3%B6hne_und_der_darauf_liegenden_Ortschaften_Frankenheim_und_Birx.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)