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des Futters, welche er bey einem kleinern Bezirke nicht erhalten würde. Denn das Gras, welches großen Theils wegen des vielen Wassers sauer ist, und nur auf der grössern Anhöhe ein gutes, wiewohl mageres Futter reichet, wächst nur einen Schuh hoch, und kann auch nur einmahl im Jahre abgeschnitten werden. Dennoch werden von der Oberfläche der Röhne viele tausend Ladungen Heu, sowohl von den Thalbewohnern auf beyden Seiten, als von den Inwohnern von Frankenheim und Birx aufgespeichert, und die Viehzucht bleibt für sie eine reichliche Nahrung. Ist die Ernde geschehen, so verschließen sie sich gleichsam wieder in ihre Hütten, und erwarten die langen kalten Wintertage.

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 Den Ursprung dieser beyden Örtchen konnte ich nicht erfahren. Wahrscheinlich waren es Anfangs einzelne Bauernhöfe, deren Familie sich nach und nach vermehrte, daselbst ansässig machte, und dadurch ein solches Dörfchen gründete, wodurch es noch heutzutage fortdauert, während andere Bauernhöfe auf der Röhne sich wieder verloren, vielleicht weil die Nachkömmlinge keine Lust fühlten, jährlich einen so langen beschwerlichen Winter zu verleben, und nur noch einige Spuren

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Beschreibung der Röhne und der darauf liegenden Ortschaften Frankenheim und Birx. In: Journal von und für Franken, Band 1, S. 233-254. Raw, Nürnberg 1790, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_R%C3%B6hne_und_der_darauf_liegenden_Ortschaften_Frankenheim_und_Birx.pdf/13&oldid=- (Version vom 6.6.2017)