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den weissen Fluß, alten und iungen Weibspersonen, machet die Weiber fruchtbar, bringet Lust und apetit zu dem essen, fördert die Tauung, dienet die kalte schmerzhaffte Flüß zu erwärmen und die Schmerzen zu stillen, ist also dieses Wasser nicht allein zu iezt gemelten, sondern auch andern Krankheiten sehr nüzlich, wie dann solche sollen observirt, in acht genommen werden, auch in das Künftige geliebt es Gott, weitläufftiger Bericht hiervon geschehen.

Darauf folgt eine Anweisung wie das Bad zu gebrauchen sey, nebst der vorgeschriebenen Diät – alles im Geist, und Geschmack des vorigen Jahrhunderts!

Um doch eine Probe zu geben, wie die Diätetik in der Mitte des vorigen Jahrhunderts beschaffen gewesen, so will ich einen kurzen Auszug von dieser diätetischen Vorschrift geben, in Hoffnung daß sie dem Leser nicht ganz unangenehm seyn werde.

„In dem Baden, damit die Kräfften erhalten, und der Leib nicht zu sehr geschwächt werde, kan man sich allerhand kräfftigen Mitteln befleißigen, alß Morsellen, Pfaffenfuter, eingemachte Erbslein, Johannes Träublein, Weichßel, Citronath, Rosenzucker, rothe und weisse Kraft-Zeltlein, Schlag- Zimmet- Perlein- und dergleichen köstliche Wasser, es kann auch nicht schaden Rosen, Spicanard, Majoran und dergleichen