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kann, das jetzige Schloß erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts erbauet. Bis in das Jahr 1740 war das alte Gebäude noch bewohnbar; da aber in diesem Jahre ein erschrecklicher Hagel fiel, welcher die Dächer und Fenster in der ganzen Nachbarschaft zerschlug, und in der Eile aus Noth, weil nicht so viel Ziegel und Scheiben zu haben waren, beydes von dem alten Schloß weggenommen wurde, um den Schaden in dem neuen damit auszubessern, so mußte es von jener Zeit an so baufällig werden, daß seine Wiederherstellung die Kosten nicht mehr verlohnte. Die Mauern fielen ein, und die Steine wurden zu andern Gebäuden verwendet; doch stehet der alte Thurm noch, den man, so viel möglich, zu erhalten sucht, weil man ihn sehr weit in der Ferne siehet. Aber hinaufsteigen kann man nicht mehr, weil die Schneckentreppe, die aus Sandsteinen bestand, welche morsch geworden sind, vor ungefähr 8 bis 10 Jahren herunter gefallen ist.

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Das jetzige Schloß hat Herr Graf Wolfgang Dietrich, der 1709 starb, durch einen Italiänischen Baumeister, zu Ende des vorigen Jahrhunderts bauen lassen. Es liegt viel