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also nicht zum Waschen tauglich ist, und daß man keine Hülsenfrüchte damit weich kochen kann; Gemüße kocht es zur Noth weich, aber sie bekommen einen bittern Geschmak davon, daher es den Namen Bitterwasser erhalten hat. Diese angegebenen Eigenschaften rühren bloß von Gyps- und Kalchsteintheilchen her, welche das in den Bergen herabfließende Wasser von den Gypslagen auflöst und aufnimmt. Es ist im Sommer sehr frisch, fast eiskalt, und das lebendige Bitterwasser friert in der größten Kälte nicht; dem Ansehen nach, da es crystallhell ist, scheint es ganz rein und mit fremden Theilen unvermischt zu seyn. Läßt man es aber einige Zeit stehen, oder kocht man es, so gibt es einen starken Niederschlag, welcher die Gefäße mit einer Cruste überziehet; es incrustirt auch Steine, Holz etc. wenn sie lange darin liegen. Im Geschmack merkt man kaum, daß es mit Gypstheilen geschwängert ist, aber desto mehr beweist es dieß durch seine Wirkung. Wer es nicht gewohnt ist, bekommt gewöhnlich davon entweder Durchfall oder einen Ausschlag, und ich vermuthe daher, daß es Bittersalz enthalten muß. Pferde und Rindvieh, überhaupt die vierfüßigen Thiere