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So viel von der Geschichte eines Products, welches nun, nach mehreren Jahrhunderten erst, im Lande selbst verarbeitet und benutzt wird. Vielleicht sucht noch einstens ein Alabasterschneider und Gyps-Figuren-Bossirer die an diesem Product so reiche Casteller Gegend auf, um es noch edler zu verarbeiten und sein Brod dabey zu gewinnen.

Ausser dem Gyps gibt es auch Kalchstein in Menge, welcher theils bey dem Gyps, theils in dessen Nachbarschaft liegt. Es ist der gemeine, dichte, Kalchstein, calcarius, aber eine schlechte Art: denn er siehet blaulichtgrau aus und brennet sich nicht weiß. Er bindet zwar gut und ist deshalb bey Wasserwerkern wohl zu gebrauchen, zu ansehnlichen Gebäuden mögen ihn aber die Maurer nicht anwenden, weil er eine schmutzige Farbe hat, daher sie ihn schwarzen Kalch nennen, und für die Tüncher ist er ganz unbrauchbar.

So weit nun der Gyps und die schwarze Damm-Erde sich erstrecken, da findet man nur solchen blauen Kalch. So wie aber linker Hand von Castell gegen Süden und Westen rother oder gelber thonichter Boden zum Vorschein kommt, verändert auch der Kalch seine