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Lebtag, da Er doch weit gereist seye, nie keinen Roten Alabaster in Europa gesehen, da sich noch ein Rechter steinbruch dergleichen Roten Alabasters von großen stücken, erzeigen solte, were Er viel gelts werth; An weissen Alabaster, daß dessen nicht die Meng vorhanden, were nicht zue zweiffeln; Jedoch könne Er nicht wissen, was hinter solchem stecke, biß Er vorhin auch Arbeit darvon machen thete, vnd wolte wüntschen, daß Ew. Hochgräfl. Gnaden, da Sie wieder hiehero Reißen würden, im Durchreißen zue Nürnberg Er selbst vnderthenig vffwarten möchte. Herrn Grav Conradts zu Castell Epitaphium hatt Er an der Arbeit, daß es Künstlicher vnd Fleißiger, als Deroselben Herrn Vatters Hochwohlseel. gedächtnus, gemacht seye, gelobt.“

Der Alabaster-Arbeiter ging wieder zurück nach Nürnberg; es mag ihm wohl an Geld und auch an Kenntniß des Gesteins gefehlt haben, sonst hätte er den rothen Alabaster nicht so herunter gesetzt, und nicht lange nachher wurde er in der Fechtschule zu Nürnberg erstochen.

Im Jahr 1659 schrieb der Fürst-Abt Joachim zu Fulda nach Castell, und bat sich so wohl weisen, als rothen Alabaster aus, welcher ihm auch verabfolgt wurde.

Im Jahr 1676 war der rothe Alabasterbruch ausgegangen, und man zweifelte damahls, ob sich wieder dergleichen finden werde.