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dem Marmor so ähnlich, daß man ihn nur durch die Scheidewasser-Probe davon unterscheiden kann. Polirt sieht er vortrefflich, wie der feinste Marmor, aus, wird auch statt dessen gebraucht, aber er verwittert in der freyen Luft, hält aber trefflich und behält seine Farbe und Politur da, wo er vor der Nässe und Luft gesichert ist.

Dieser Alabaster ist das vorzüglichste mineralische Product im Castellischen. Es gibt davon dreyerley Abarten:

1) ganz weissen, sieht speckicht aus, hat keine Adern, nimmt auch Politur an, ist aber doch weicher, als N. 3. und fällt in künstlichen Arbeiten auch nicht so gut ins Auge.

2) der weiß und graue oder grauaderichte, ist nicht so rein, als der ganz weisse, sondern mit fremdartigen Theilen vermischt; läßt sich aber doch trefflich poliren, ist gewöhnlich härter, als der weiße, und siehet wegen der grauen Adern, mit welchen er durchzogen ist, dem bunten Marmor vollkommen ähnlich. Ich hielt ihn anfangs für eine ganze andere Art, da er sich dem Auge so ganz auffallend verschieden darstellt, und glaubte wirklich, es sey Marmor. Aber das Scheidewasser benahm mir