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Abstossung der jährlichen Interessen gegeben worden sind, werden von vielen Beamten so wenig respectirt, als das klägliche Flehen der Gotteshäuser erhöret. Ich will nur das einzige hiesige Castenamt pro exemplo anführen. Dieses hat von 11,000 fl. Fr. Capital, so die 3 Gotteshäuser L. M. N. herschiessen müssen, mehr nicht als 100 fl. Interesse auf vieles dringlichstes Bitten abgetragen, obgleich L. allein über 1000 fl. zu fordern hat und nicht einen Heller bekommen kann. Die Hochfürstl. Cammer hat wiederholte und scharfe Befehle deßhalb ergehen lassen, aber ohne Effect. Es heißt: Es ist kein Geld vorhanden! Das Amt ist mit Assignationen überladen. Es stecke selbst in einem starken Vorschuß. Gehet es nun den verarmten Gotteshäusern also auf deren Conservirung doch die Beamten so gut als die Superintendenten, verpflichtet sind; wie wird es den armen Dorfpfarrern ergehen?

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5) Bekommen sie endlich was; so geschieht es mit Unwillen, oder es wird ihnen einzeln zugetröpfelt, oder sie müssen wenigstens bis zu End des Jahrs warten, oder man speiset sie öfters mit schlechtem Getraide ab, welches der arme Pfarrer entweder mit den Seinigen selbst verzehren muß, weil er es nicht an Mann bringen kann, oder muß es um halbes Geld weggeben. Wenigstens kann ers nicht zu bequemer Zeit versilbern. Er hat den Schaden. Ich meines Orts kann zwar über untüchtige Getraidlieferung nicht klagen; aber wenn man andere Geistliche,