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gens du Bas-Bugey pour avoir le don d’écarter les orages de sa paroisse; mais deux de ses confrères, des bords de la rivière d’Ain, eurent pendant quelque temps la réputation contraire. Un jour, aux environs de 1835, nous entendîmes raconter par des vignerons, à la veillée, que les curés de St.-M. et de C.-G. avaient été vus se disputant un nuage de grêle. Nous ne savons si, dans le cercle qui écoutait, ce récit a soulevé plus de terreur que de colère, mais on n’avait pas l’air de douter de la véracité du conteur (Monnier 31 Anm.). Ähnliches erzählte eine alte Frau aus dem Dorfe Crançot im Jahre 1818 Monnier (32). Aus der Pyrenäengegend berichtet De Nore 97: Les montagnards disent que lorsque la grêle ne tombe point sur une paroisse, c’est que le curé a jeté son chausson en l’air dans la direction de la nuée.

Mythische Flora. Auch ohne Gregors Mitteilungen würden wir nach den gründlichen Untersuchungen Mannhardts (F. W. K. I) annehmen dürfen, daß man zu seiner Zeit noch eine Art Baumkultus gefunden hat. Um dieser unausrottbaren Sitte die kirchliche Weihe zu geben, begünstigte der Clerus die Entwickelung von Sagen, welche als Grund der Heilkraft die Vermittelung eines christlichen Heiligen, der mit dem Baum in irgendwelche Beziehung gekommen sein konnte, nahelegten. Wo irgendwie ein Baum in der Nähe einer Kirche oder eines Grabes sich fand, besonders wenn er von ehrwürdigem Alter oder auffälliger Form war, hatte die Sage einen Anhalt, an dem sie üppig emporwucherte. Von diesem Gesichtspunkte aus sind die folgenden Mitteilungen aufzufassen und zu erklären. In einem kleinen Orte bei Tours sah der h. Martin einen Baum, der durch seinen Fall den Weg versperrte. Er machte darüber das Kreuzzeichen und richtete ihn wieder auf. Dort sah ihn noch Gregor gerade am Wege stehen, halb erstorben und fast ohne Rinde, die als Heilmittel abgekocht wurde (Conf. 7). Bei Chinon hatte ein Priester Johannes Bäume gepflanzt, von denen einer später fast verdorrt war. Der Verwalter des Gartens machte daraus eine Bank. Nach längerer Zeit empfindet er darüber Gewissensbisse, zerschlägt die Bank und gräbt sie ein. Im Frühjahre wachsen an der Stelle Sträucher von 5–6 Fuß (Conf. 23). Mit Blättern von Gemüsen oder Bäumen heilte die selige Monigundis Geschwüre (24). Severus, bei Tarbes lebend, befahl einmal einem Baume, der ihn verletzt hatte, zu verdorren. Nachher bereut er seine Heftigkeit und befiehlt ihm wieder zu grünen. Beiden Befehlen folgte sofort die Ausführung (49). Heilsam in Krankheiten war ein Stück Holz, welches von einem Baume, den der h. Laurentius beim Bau einer ihm geweihten Kirche verlängert hatte, übrig geblieben war (Martyr. 41). Ein gutes Geschäft machte jemand mit Birnen, die auf dem Grabe der h. Nazarius und Celsus bei Embrun wuchsen (46). Von dem Maulbeerbaum, der an der Stelle stand, wo der h. Genesius bei Arles enthauptet war, waren Zweige und Rinde heilkräftig (67). In einer Stadt in den Pyrenäen (urbis Beorritanae) hatte ein Heiliger durch sein Gebet eine dürre Kastanie wieder grünen lassen. In seiner Basilika wurden an seinem Gedenktage verdorrte Lilien wieder grün (73). Bei Nîmes stand über dem Grabe des h. Baudelius ein Lorbeerbaum, der ohne Rinde und Blätter war, weil sie außerordentliche Wunder bewirkten. Als ein Kaufmann mit solchen Blättern sich einem orientalischen Hafen näherte, riefen die Besessenen schon vor der Landung vor dem staunenden Volke, der h. Baudelius nahe der orientalischen Küste (77). Deutlicher kann die Mannhardtsche Auffassung kaum bestätigt werden. Ein Stück von dem Holzgeländer, welches das Grab des h. Martin umgab, war von jemandem mitgenommen worden, der es