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Ritter, Jäger und Knechte herbey, gerufen durch das Angstgeschrey meiner fliehenden Diener, sie kamen zu spät. Der Eber röchelte und schnaubte nur noch in Todteszuckungen, streckte weit von sich die riesenmäßigen Glieder, zog sie wieder krampfhaft zusammen, streckte sie wieder von sich und hatte es überstanden.

Die Landgräfin holt tief Othem, ein leise „Gottlob“! entschlüpfte mit einem Freudenblick gen Himmel, ihren Lippen; Ludwig erzählte weiter: Jetzt betrachtete ich meinen Retter genauer, ein Vorbild von Jünglingsschönheit, schlank wie die Tanne, kräftig wie die Eiche, stand er vor mir[D 1], und senkte die schwarzen Augen erröthend zu Boden, als aller Anwesenden lauter Beifall über diese That ihm zu Theil wurde. Ich wunderte mich, daß dieser Jüngling mir noch nicht aufgefallen war, dankte ihm laut und ungeheuchelt für meines Lebens Rettung und ließ ihn auf dem Heimweg neben mir reiten. Hier erzählte er mir auf mein Befragen, wie er ein Waise sey, wie seine Aeltern verarmt und außer den unbescholtenen Namen ihn nicht zurückgelassen hatten, und er sich in meine Dienste

Anmerkungen (D)

  1. Druckfehlerberichtung Seite 166: stand er vor mir st. stand vor mir.
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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/99&oldid=- (Version vom 31.7.2018)