Thüringens Ritterschaft hätte, wie unser Harald und wir, es stände traun besser um ihn.
Und wenn er, setzte Ottokar dazu, mit der Milde des Landesvaters die Strenge und Gerechtigkeit des Richters zu verbinden verstände, dieser Heineck und Brandenfels sollten weniger trotzig und ungescheut das Land bedrücken.
Es wird noch ein schlimmes Ende nehmen mit diesen unbeugsamen Starrköpfen; sie werden die Früchte ihrer Saaten erndten, ehe sie an ihre Reise glauben, prophezeihte Albert von Hörselgau. Wenn nur nicht der fromme Landgraf ein Opfer wird seiner Gutmüthigkeit und ihrer Heimtücke; sein allen trauendes Herz vermag nicht den treuen Freund von dem Heuchler zu unterscheiden, der seine Gunst erschlich, sprach besorglich Ottokar, da klang aus der Tiefe ein lustiges Jagdstück herauf in die frische Bergluft, und ein froher Gesang vieler Männerstimmen begleitete die Waldhornklänge, daß es fernhin hallte, und das Echo der Berge den Jubelruf vielfach zurückgab.
Der Landgraf ist gefunden! riefen beyde
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/84&oldid=- (Version vom 31.7.2018)