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Gluthstrahl empor hinter den fernen Bergen, die den weiten Horizont begränzten, und schweigend standen Harald und Adelgundis, in den herrlichen Anblick versunken.

Sey mein! Du herrliche, rief plötzlich Harald, und stürzte zu den Füßen der schönen Jägerin. Sey mein, ich flehe Dich an, bey diesem reinen Himmelslicht, rein wie das Feuer, das in meiner Brust ewig für Dich brennen wird, ich flehe Dich an, bey diesem reinen Blau des Himmels, treu will ich Dich lieben und unwandelbar!

Und als die Tageskönigin höher empor gestiegen war, und die goldne Kugel der Erde scheinbar entfliehen wollte, hinauf in die saphirne Wohnung, da schwankten die Reiherfedern von Adelgundens Helm niederwärts, und sie bog sich mit verschämtem Lächeln zu dem Knieenden, und zog ihn an die wogende Brust und lispelte: Auf ewig Dein!

Auf ewig Dein! jauchzte der Glückliche, und hielt sie fest umschlungen, und sah die herrliche

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/80&oldid=- (Version vom 31.7.2018)