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hat, mir Brennholz zu holen, und als ich so meinen Schiebekarren belastete, da hörte ich von weiten ein klägliches Heulen und Winseln, das mir mit schneidenden Tönen das Herz zerriß, und näher mit Windeseile kamen die Töne und es rauschte in den Büschen, da brach aus ihnen mit rasenden Sätzen ein stattlicher Hirsch hervor, weißer Schaum bedeckte ihn über und über; mit fest an das Geweih gebundenen Händen und mit Ketten geschmiedet an den Hirsch, saß auf ihm ein Mann, der die Klagetöne laut durch die Luft brüllte; sein Kleid war abgerissen, und hing in Fetzen um ihn herum; sein Gesicht war unkenntlich von Blut, das unaufhaltsam aus hundert Wunden strömte; ein Auge hatten ihn die Aeste der Bäume schon ausgerissen; sein Haar flatterte wild um das blutende Haupt, seine Haut war zerschunden, in hellen Bächen rieselte das Blut an ihm herab. Ich stand starr vor Entsetzen, doch schnell gefaßt, schleuderte ich mein scharfes Beil nach den Sechzehnender; ich fehlte ihn, er raßte wild durch das Buchengebüsch mit dem Unglücklichen von dannen; noch lange hörte ich diesen aus weiter Ferne jammern.

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)