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Werdet Ihr Euch einfinden zur großen Jagd, Ritter von Brandenfels?

Dem kecken Fräulein zum Trotz, die sonst glauben möchte, man reiße sich um ihre Huld, will ich dabey seyn; kann ich es verhindern, so spricht sie ihren Trauten nicht allein, sprach scheidend Eppo und sprengte seine Straße fort. Hugo aber ritt gemachsam weiter und sang die erste Strophe des damals neuen Liedes:

      Ueber die Berge,
Ueber die Quellen;
Unter den Gräbern,
Unter den Wellen;
Unter Tiefen und Seen,
In der Abgründe Steg;
Ueber Felsen, über Höhen.
Findet Liebe den Weg.

Die Jagd-Hörner klangen, die Rosse stampften wiehernd im Hofe und vor Freude winselnd sprangen an den Jägern die Rüden ungeduldig in die Höhe; auf den schneeweißen Zelter hatte sich schon Adelgundis geschwungen; in der Rechten den Jagdspieß, in der Linken

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/65&oldid=- (Version vom 31.7.2018)