Seite:Bechstein Thüringische Volksmährchen 1823.pdf/62

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

schwarzen Augen, drückte ihre Hand stürmisch an seine Lippen und sprach hastig: Ich Liebe Euch Fräulein, wie mein Leben. Als Ihr da oben standet in der Glorie Eurer unendlichen Schönheit, da wagte ich kühne Blicke hinaufzusenden nach Euch und laut sprach es in meinem Innern: Diese oder keine. Ihr seyd meine erste Liebe; ich kann nicht lange in die Tiefe der Brust verschließen, was ich fühle, sprecht, darf ich euch lieben? darf ich hoffen auf Euer Herz und Eure Hand?

Ihr überrascht mich Ritter, sprach sie bebend und der dunkle Carmin ihrer Wangen wetteiferte mit dem Purpurgewölk des westlichen Himmels; dieser Augenblick soll nicht entscheiden über mein künftiges Loos; nehmet einstweilen das Geständniß, daß ich Euch nicht abhold bin, bis wir uns an einem schicklicheren Ort näher erklären können. Wenn und wo? rief der Ueberfrohe, und wäre im Gefühl der Freude fast vor ihr niedergesunken.

Der Landgraf veranstaltet eine Jagd in

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/62&oldid=- (Version vom 31.7.2018)