hergekommen. Etwas habt ihr doch nicht gesehen, sprach Hugo mit einigermaßen höhnischem Ton. Und das wäre? fragte Eppo gespannt und blieb stehen vor der Thüre des Speisesaals –
Daß Herr Ritter Harald von Eichenrecht absonderliche Blicke auf den Balkon warf, auf dem Eure Angebetete in ihrem schönsten Schmucke stand, und daß sie ihn auch recht scharf ins Auge zu fassen schien. –
Hölle und Teufel! fluchte Eppo, ich breche dem Kerl den Hals! Sie schien ihn scharf ins Auge zu fassen, sagt Ihr? –
Ja, war die Antwort, und das Schlimmste ist, daß Ihr es ihr nicht wehren könnt, so wenig wie ihm, da Ihr auf das Fräulein kein Näher-Recht habt!
Seyd Ihr ein Advokat geworden, Ritter von Brandenfels? zürnte der Eifersüchtige; was schwatzt Ihr da von Recht? Hier in der Scheide steckt mein Recht, rief er, an das Ritterschwerdt
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/54&oldid=- (Version vom 31.7.2018)