Wie sich das neugebackne Ritterlein aufbläht, sagte Hugo von Brandenfels – und Wunder denkt, was er für Ritterthaten schon gethan, daß er einen Eber fällte, der unsern ehrenfesten, mannhaften Landgrafen abgesattelt hatte, welcher überhaupt ein gar gewaltiger Jäger ist.
Unser Landgraf, nahm Eppo von Heineck das Wort, bleibt sich überall gleich. Habt Ihr’ in Eurem ganzen Leben noch Jemanden so zum Ritter schlagen sehen? warlich, das Gastmahl, das er uns, seinem Günstling zu Ehren, heute giebt, muß sehr ausgezeichnet seyn, wenn sichs der Mühe verlohnen soll, daß wir uns auf die Wartburg bemühet haben.
Vergeßt nicht, daß auch getanzt wird, und das Fräulein von Eschilbach auch mittanzen wird, erwiederte Hugo lächelnd, und fixirte den Mürrischen.
Nun ja, meinte er zerstreut, und verbarg die Freude, die ihn bei diesen Gedanken durchbebte, blos Trinkens halber, wäre ich auch nicht
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)