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an seinem Helme bildete ein blaues mit Silber durchwirktes Band 2 Schleifen um eine rothe Rose. – So, glühende Kampflust im Herzen, harrte er des Zeichens zum Einreiten in die Schranken.

Die Posaunen schmetterten, die Pauken wirbelten, weiße Stäbe hielten die Herolde in die Höhe, und das Turnier begann. Paar an Paar rennten die Ritter gegen einander, Lanzen splitterten, Kämpfer wankten, und mancher derselben fiel in den Sand. Nicht so Alfred, geübt in diesen Spielen, war ihm hier das Siegen zwar nicht leicht, denn es theilten tapfere, männliche Ritter den Sieg mit ihm; doch obgleich viele waren, die er nicht besiegte, so unterlag er doch auch keinem Einzigen. Geendet ist das Turnier; den Burgherrn an der Spitze, ziehen die Ritter nach dem Saale, wo Melechsala die Preise vertheilt; jetzt öffnen sich die Flügelthüren, und rings umher erwiedern die Damen der Ritter ehrerbietigen Gruß; Blumen, Kränze und Bänder fliegen herab auf die Sieger. – Als den dritten von diesen ruft der Herold unsern Alfred mit Nennung seines Vaterlandes

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)