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Versprechen kann ich nichts, ich gab mein Wort, das andre wird sich finden, erwiederte Alfred.

Ja finden, meinte Siegismar, finden wird sich nach 9 Tagen euer Leichnam; wenn sie denselben mit langen Haken aus der Quelle häkeln, da wird sichs finden – finden. Und damit ging er hinaus.

Unruhig, getheilt zwischen Furcht und Liebe wälzte sich der Ritter auf seinem Lager lange schlaflos umher, und als er am andern Morgen[WS 1] spät erwachte, kam ihm alles vor wie ein lieblicher Traum, an welchen eine schlimme Deutung sich geknüpft zu haben schien. – – Noch ein Tag und das letzte Viertel war da. Da schmetterten Trompeten vor dem Burgthor, bekränzte Herolde, geschmückt mit köstlichen Wappen und Kleinodien ritten ein, und als die Ritter versammelt waren, rief einer mit starker Stimme: Daß der morgende Tag der erste sei von denen, an welchen des Herrn Grafen von Gleichen Hochzeitfeyer gehalten werde, und daß an demselben ein feyerliches Lanzenstechen um 12 Kleinode statt finden, nach geendigten Turnier aber ein frohes Mahl, und darauf ein festliches

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Margen
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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)