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zur Harfe klingen; aber sagt mir nur warum Ihr auf der einen Seite erst nur Eine Blume nanntet, und jetzt einen ganzen Strauß. Des Grafen von Gleichen flinker Leibknappe, der mit ihm in der Sclaverey gewesen ist, und auf der andern Seite Sand in des Sultans Garten gefahren hat, hat mir von einer Blume erzählt, die, glaube ich, eigentlich Mischurumi hieß, und mit welcher sich viel Wunderbares zutrug, da dachte ich, Ihr meintet diese Blume? und da –

„Eile, eile! unterbrach Alfred den Frager; „siehst Du nicht, wie die Sonne schon am Himmel emporsteigt? und ich bin noch hier!“

Schweigend vollendete der treue Knappe sein Geschäft, und 2 Minuten darauf hatte Alfred die Burg hinter sich; kopfschüttelnd sah ihn der Gute nach, und murmelte: Was meinem Ritter nur eigentlich fehlen mag? –

Als des Abendrothes erste Rosenwölkchen sich in der Quelle spiegelten, stieg unser Held schon ab, und ließ sein Roß weiden auf den

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)