Seite:Bechstein Thüringische Volksmährchen 1823.pdf/162

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hob mit beiden kräftigen Armen Atahulf den gewichtigen Löffel hoch in die Höhe, zum zermalmenden Todesschlag, aber gräßlich lachend hielt der rächende Zauberer ihm den ungeheuern Schild entgegen, und das bärenhafte Ungethüm aus der Runenhöhle schoß aus dem Schilde seiner Augen flammende Blitze gegen ihn, und krächzte, wie damals:

Hungliff heißt er: Riesentod –

aber Atahulf wartete des Spruches Ende nicht ab, der Löffel entsank seinen Händen, eilend floh er durch eine Seitenthüre hinaus. Frotho ergriff den entfallenen Hungliff. ließ bei der blutenden Mutter die weinende Egil, welche neben jener auf die Knie gesunken war, und stürmte dem Fliehenden nach, der indeß Schild und Keule ergriffen hatte, um den Verfolger im offenen Kampfe zu begegnen. Doch ehe noch der Fliehende sich wandte, fuhr ihm des Löffels Centnergewicht ins Genick, daß er lautbrüllend niederstürzte; alle Adler und Geyer, die in den rauhen Felsen horsteten, flogen erschreckt, mit wildem Geschrey aus ihren Nestern, und sein Fall erschütterte die Erde meilenweit; stromweis

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/162&oldid=- (Version vom 31.7.2018)