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großen Heldenthat, die seiner armen Tochter das Herz brach, sich freuend. – Da zitterte der Boden unter ihren Füßen, und stärker und immer stärker, und die Schädel erschlagener Feinde, die an den Wänden hingen, zitterten mit, und fielen herab, und rollten umher im Gemach; krachend stürzten des Hauses Thore zusammen, mächtige Streiche durchsausten die Luft, wie wenn Niord, der Stürme Gott, auf brausenden Fittigen einherzieht, daß des Himmels Grundfesten erschüttern – und in Atahulfs Ohr drang seiner Diener Todesgeschrey; auf sprang er vom Mahle, in diesem Augenblicke fiel vom mächtigen Fußtritt in einander brechend, des Gemaches Steinthüre zusammen, und hin vor Atahulf trat, im funkelnden Auge des Zornes und der Rache Wuthblick, der entsetzliche Frotho in seiner furchtbaren Zauberrüstung; des Hauptes eherne Bedeckung umzingelten drei in einander geschlungene Schlangen, die ihrer Zungen giftige Pfeile dem Gegner entgegen streckten, der einen Augenblick lautlos stand, indeß schon des wüthenden Frotho blitzendes Schwerdt sich tief in Tucks Alabasterbrust senkte, daß sie stöhnend niedersank; da

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/161&oldid=- (Version vom 31.7.2018)