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im Kessel gerührt hatte. Ein Wink von ihr gebot dem Riesen, in diesen zu schauen, er gehorchte; aber kaum hatte er einen Blick in den Zauberkessel geworfen, da schauderte er entsetzt zurück; einen blutigen Jüngling sah er mit zerschmettertem Haupte liegen, doch ehe er noch dessen Züge ins Auge fassen konnte, war er verschwunden.

Ein anderes Bild stellte sich dem Erstaunten dar. Es war ein hohes schönes Schloß, das vom magischen Licht umflossen sich erhob, aber alsbald auch wieder in Trümmern zusammenfiel.

Darauf sah er eines Sees rauschende Wogen dahinbrausen; ein zartes Frauenbild, aber blutbesprützt und mit wild zerstreuten Haaren, kämpfte mit den tobenden Wellen, und ehe er sich tiefer hinabbog, näher das Bild zu schauen, war sie hinabgesunken in die finstere Tiefe. Da ward es trübe, und die klare Flüssigkeit im Kessel schäumte und brauste wieder.

Da öffnete Swinda die Corallenlippen,

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/150&oldid=- (Version vom 31.7.2018)