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und denke an Bohelier, wenn Du daraus trinkest.

Da trat herzu Orselia, die liebliche Zwergenkönigin, und sprach: nimm diesen Ring, und bringe ihn Deiner Liebsten, und grüße sie von mir; wenn sie irgend Hülfe bedarf, soll sie ihn nur am Finger drehen; jetzt berührte Bohelier den glücklichen Jonas mit seinem Zepter, einer künstlichen Lilie, und er sank in einen liefen Schlaf.

Als er erwachte, befand er sich am Fuße des Felsens, wo er hatte hinabspringen wollen; die Glocken in der Stadt schlugen zwölfe, und er glaubte, er hatte geträumt, doch die Schwere seiner Taschen überzeugten ihm eines andern. Froh, mit erleichtertem Herzen, eilte er nach Hause, bezahlte dem staunenden Vetter den Miethzins, miethete schnell eine schöne Wohnung, und zog mit seiner treuen Elise aus. Er war nicht vorsichtig genug, sein Glück zu verbergen, und zog Neider in Menge auf sich. Am meisten suchte ihm der Vetter zu schaden, der die schändlichsten Gerüchte ausstreute, während

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/139&oldid=- (Version vom 31.7.2018)