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todt, sein Häuschen abgebrannt, ohne Geld, ohne Aussicht auf beßre Tage, und die treugeliebte Hausfrau untreu, konnte ein härterer Schlag des Schicksals ihn treffen? Mit schadenfrohem tückischen Lächeln empfing ihn, als er Abends spät nach Hause kam, der Vetter, mit schuldlos heitern Blicken Lieschen, aber er begrüßte sie kaum, und doch stiegen Zweifel in seiner Seele auf, als er in die klaren blauen Augen ihr gesehen hatte. Er ging mißmuthig, ungewiß, was er thun sollte, zu Bette. Da träumte ihn, er ging spazieren, und fiel von einem hohen Felsen hinab, aber ein wunderschöner Knabe hielt ihn auf und führte ihn weit fort auf eine Wiese, und der Knabe setzte sich ins Gras und spielte, und er mußte mit spielen. Der Knabe hatte viele Goldstücke, die warf er ins Gras, und Jonas mußte sie suchen, und was er fand, war sein. Auf einmal war Frau Elise auch dabey und spielte mit dem Knaben, da fuhr eine große Schlange aus dem Grase und umringelte die Frau und stach nach ihrem Herzen, aber der Knabe schlug mit einer goldenen Ruthe die Schlange, da fiel sie todt nieder. Meister Jonas erschrak und wie die

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)