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ein heimliches Gespräch vertiefte. Mit Bedauern bedeutete Graf Ernst den Ritter, daß er sich auf Schloß Mühlberg verfügen müsse, da es in der sehr geräumigen Burg Gleichen schon an Raum gebrach, denn die fremden Damen konnte man nicht wohl auf die andern Burgen weisen. Nachdem nun mit Speis und Trank die Beiden hinlänglich erquickt worden waren, auch Ritter Tannenwörth mit einigen thüringischen Rittern Bekanntschaft gemacht hatte, mußte der flinke Kurt satteln und mit einem Schreiben des Grafen an den Burgvogt auf Mühlberg versehen, die Gaste hinübergeleiten. Während der Ritter die schöne Gegend bewunderte, hatte Siegismar Zeit, das begonnene Gespräch mit Kurt fortzusetzen, dessen Inhalt nichts weniger war, als eine ausführliche Erzählung aller ausgestandenen Fata des letztern, und der Abentheuer seines Herrn.

Noch hatten die Festlichkeiten auf Burg Gleichen nicht begonnen, und die Gäste vergnügten sich einstweilen mit Musik, Spielen und Trinkgelagen, allein dabey wollte es unserm Ritter nicht gefallen, denn um deßwillen hätte

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/12&oldid=- (Version vom 29.8.2018)