gegen ihrer staatsmäßig aufgeputzten Anführer Prachtkleider gar mächtig abstach, ward nur mühsam von den zusammengerafften Söldnern in Zaum gehalten, und als nun die Sonne ihre ersten Strahlen auf Ludwigs Panzer warf und der silberne Löwe im blauen Feld mit den vier rothen Querbalken seine Pratzen gegen sie auszustrecken schien, und die Waffen und Harnische der wohlgeordneten Schaar des Landgrafen im Morgenschein recht helle glänzten, da entsank den meisten der Muth, und sie bereuten bitter ihr thörigtes Unternehmen.
Jetzt gab der Fürst das Zeichen zum Angriffe. Ludwig und Recht! schrien seine Schaaren und rückten gegen die Feinde. Drauf und dran! riefen Hugo von Brandenfels und der Brandenburger, und mit wilden Geschrey stürzten sich ihre Haufen jenen entgegen.
Der Kampf war heiß und kurz; keine Stunde stritt man, da floh von den noch lebenden Bauern, was fliehen konnte. Wüthend kämpften noch die aufrührerischen Ritter mit ihren Söldnern, deren Zahl den landgräflichen
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)