mitziehen wolltet, zu stützen nach meinen Kräften, und wie mich selbst. Glück und Heil Euren Waffen, haltet Euer Fürstenwort, rief sie, ihrer Gefühle nicht mehr mächtig und stürzte aus dem Gemach. Noch einmal küßte Ludwig segnend sein holdes Knäblein und sein treues Weib und ging.
Eine Viertelstunde darauf hob sich hinter den letzten seiner Mannen die Zugbrücke rasselnd in die Höhe.
Ludwigs Bruder, Ludwig der Jüngere, war von seiner Residenz Thomasbrück zu ihm gestoßen, bey Jena hatte sich mit seinen Häuflein der Herr von Gleißberg an ihn geschlossen, und er rückte nun rasch vorwärts.
Gegen Abend kam dem Heerzug wieder ein Eilbote mit verhängtem Zügel entgegen gesprengt, welcher dem Landgrafen Haralds Gruß entbot und ihm meldete, daß der rebellische Haufen gegen ihn rücke, um seine Hülfe der Wartburg abzuschneiden. Ludwig ließ seine Schaaren Halt machen, schlug ein Lager auf, stellte
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/108&oldid=- (Version vom 31.7.2018)