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mich auf die Wartburg in Gesellschaft einiger Dienerinnen zu begleiten; wenn es aber von dort aus auf die Jagd ging, dann blieb die weibliche Dienerschaft zu Hause, und nie war sie heitrer, als wenn sie an meiner Seite unter dem Schall der Jagdhörner und dem lauten fröhlichen Getöße hinausritt in die frische Morgenluft; oft mischte sie ihre reine Silberstimme in die Jagdlieder, mit welcher Ritter und Jäger den Morgen begrüßten.

Hörtet ihr schon Ritter Eppo von Heinecks Namen nennen?

Ich entsinne mich dessen nicht, antwortete die Gefragte.

Es ist auch einer von denen, die ich leider strafen mußte, seufzte leise der Landgraf, und fuhr dann lauter fort: dieser machte sich die ersten Tage viel um das Fräulein zu schaffen, trug ihre Farbe, huldigte ihr ritterlich, und ließ sich einfallen, sie allen Ernstes zu minnen. Sie nahm aber kein Bemerkens von ihm und begegnete ihm kalt und höhnisch. Ein and’rer

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/102&oldid=- (Version vom 31.7.2018)