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seyd guten Muthes!“ wandte der Brave sich zu uns: „heute Nacht bin ich euer Gast, morgen wird Gott weiter helfen.“ Mit diesen Worten gürtete er den blutigen Säbel ab und hing ihn auf.

Wohlthätige Gans, Gans sonder gleichen! wie verehre ich dich; du schufest uns Beschützer und Freunde, das letzte, sorgsamer als Diamanten versteckte Brod, wurde, allen Besorgnissen überhoben, herbeygeholet; an deinen fetten Bemmen ergötzten sich Groß und Klein, und dein eigenes Fett beleuchtete das herrliche Mahl. – Ja, mein alter Wachtmeister hielt redlich Wort. Bey dem geringsten Lärm wurde schnell das Schwerdt umgeschnallet, jederzeit öffnete er selbst die Thüre und in kraftvollen Ausdrücken, die dem gedienten Krieger so wohl anstehen, entfernte er, was zu entfernen war; so verschwand in bangen Sorgen in Furcht und Gram die so unruhige Nacht, aber die wohlgebetteten Lagerstätten empfingen die der Ruhe nur zu sehr Bedürftigen nicht; ach! sie empfingen sie niemals wieder.

Ermanne dich, mein Geist; der Tag bricht an! verleihet mir, ihr Unsterblichen! die Kraft und die Macht zu verkünden, was nun geschah. Freytag, auch du ein wahrer Freytag, du befreytest uns von allem Möglichen, vom Guten und vom Bösen, von dem Ueberflüßigen, so wie von dem Nothwendigsten. „Lebet wohl, Gott stehe euch bey!“ mit diesen Worten entfernte sich von uns der edle

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/83&oldid=- (Version vom 11.9.2022)