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die Meereswogen, der Lebensschiffer ziehet seine Segel ein, schwarze Gewölke bedecken den Abendhimmel. – Der Mittewoche war es aufbehalten, beyde Extreme zu verbinden; lauter und lauter wurde es in unsern Gegenden, auf den Koschützer Anhöhen standen nun die feindlichen Massen; seitwärts links donnern schon die Kanonen und das kleine Gewehrfeuer hallte prasselnd im Wiederhalle wieder.

Noch einmal, jedoch mit blankgezogenem Schwerdte stürmten die Pohlen in mein einst so gastfreundliches Haus, um sich zum letztenmale an den Anblick ihrer Schätze zu ergötzen. – Ich begreife heute noch nicht, warum sie es nicht wagten, diese in Sicherheit zu bringen; die Straße nach Friedrichstadt war zu sicher, und zwey Mann Bedeckung reichten vollkommen zur Begleitung hin. Wollten sie sich die Berechnung ersparen? opferten sie deswegen im Einverstande das nicht unbedeutende Eigenthum der Einzelnen, oder glaubten sie nicht an das Gewaltsame des zu Geschehenden? Genug, sie besahen abermals ihre Schätze, und ritten wieder fort. –[1]

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/72&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. Was ich dazumal vermuthete, bekräftigten ihre eigenen Worte, die ich jetzt erst mehr denn nach Jahresfrist von dem Wirthe, bey dem mehrere dazumal im Quartier zu liegen kamen wieder erfuhr, nehmlich: daß ich gescheut genug seyn würde, meine Maasregeln zu treffen. Wer traue? kamen die Verbündeten am Donnerstage in die Stadt, wer weiß, vor Verantwortung gesichert, was geschehen wäre? Doch zum Opfer war ich einmal auserlesen; mich sollte der Krieg nicht beglücken. Ehrlichkeit, Dummheit oder Schwachheit, – wer entscheidet! – bestimmten meine Handlungen?