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und Tänze wechselten in euren leinenen Wohnungen mit einander ab, sie ließen euch während des Waffenstillstandes die Drangsale des Krieges vergessen.

Vandamme zog mit 40tausend Mann nun auf das linke Elbufer hinüber, von Niedersachsens Segnungswünschen warlich nicht begleitet, um in Eilmärschen sein Schicksal zu ereilen. – Dresden wurde zur vollkommenen Festung, rings umher waren und wurden Redouten, Schanzen und Pallisaden angeleget. 30 bis 40tausend Mann Besatzung vertheidigten dieses große Bollwerk.

Die Franzosen drangen zwar über Rumburg und Gabel in Böhmen vor; aber nicht glücklich waren ihre Gefechte an der Lausitz Gewässer. Oesterreichs Erklärungen gaben nun den Ausschlag, dessen Krieger betraten schon, über Kommothau kommend, Sachsens unglückliche blutige Fluren; Napoleons Stellung in der Stirn und Flanke ist nun bedrohet, und der große Adlerkrieg beginnet. – So brich an, erster Tag der Prüfungswoche, ich ruffe dich hervor, erscheine! Verheele mir nichts, 22. August! reiß auf die noch nicht verharschten Wunden, sie mögen in der Rückerinnerung noch einmal bluten, laß von nun an Tag für Tag die traurigsten Begebenheiten meines Lebens vorüberziehen, laß mich meinen Zweck erreichen, laß Gegenwart und Zukunft mich vergessen, versetze mich in eine andere Welt, entreiße mich dem elenden Leben,

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/67&oldid=- (Version vom 12.9.2022)