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sauer erworbene Erbtheil ist beynahe ganz in fremden Händen.

Doch ich eile zu Dir,

Monat August.

Welche Anrede soll Dich empfangen, welche Worte Deine Thaten schildern? – Am 4. erfolgte die Ankunft des Kaisers, und gleich den andern Tag darauf wurde bekannt gemacht, daß die hohe Feyer seines Geburtsfestes schon am 10. statt finden sollte. Und Abends, den 9. August verkündigten Kanonenschüsse den folgenden feyerlichen Tag. In mehreren Abtheilungen wurden an diesem Tage die Garde gespeiset, und den übrigen Truppen doppelte Löhnungen ausgezahlet, alle Offiziers trefflich in den verschiedenen Hotels und Gasthäusern bewirthet. Auch ich hatte die Ehre und das Glück, einen General von der Infanterie nebst hundert Offizieren, worunter vorzüglich viele Westphalen waren, doch diesmal gegen Bezahlung, zu traktiren. Der Wein erfreuete die Herzen und der Franzosen leichtes Blut rollte schneller in den Adern. Toasts wurden ausgebracht und unter Trompetenklang und Paukenschall lebte hoch Napoleon und seine Verbündeten! Die Tafel war geendet und mit der sehr richtigen Bemerkung: unser Caputessen! sprangen die jungen Offiziere begeistert über Tische und Bänke.

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/65&oldid=- (Version vom 12.9.2022)