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Herzog von Friaul Markersdorf sahe ihn fallen und das Grabmal des Ingenieur-General Kirchners bezeuget dort heute noch das hitzige Gefechte. Napoleons Trostbrief an des Herzogs hinterlassene Gemahlin enthielt bloß und allein den höchsten Trostgrund in den nicht ciceronianischen Trostworten; „Der Verblichene wäre auf dem Bette der Ehre gestorben.” Ach wenn diese Worte trösten könnten, wie viel tausend Briefe möchten da nicht geschrieben werden? Ein Tagsbefehl des Kaisers bestimmte jetzt bey uns das Ziel und das Maas der zu gebenden Lebensmittel. Guter Gott! – hättest Du aber auch in die Brust Deiner Krieger Menschlichkeit und Genügsamkeit eingepräget, in Reihe und Glied gehorchten sie Dir in deiner Maschine, aber außerhalb derselben glaubte ein Jeder thun und machen zu dürfen, was er wollte, und diese Maxime theilte der Große mit dem Kleinen, und in Schimpfreden nur ertönet dann von ihren Lippen der Name:

Napoleon!

Meine Sinne verirren sich, indem ich diesen in der Geschichte ewig unvergeßlichen Namen niederschreibe.

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/55&oldid=- (Version vom 12.9.2022)