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hemmet den Berlin bedrohenden Lauf, des Fürsten von der Moskau, Reyniers und Lauristons. – Die angenommene Weise der Verbündeten, Krieg zu führen, selbst bey errungenen Vortheilen sich in feste Stellungen zurückzuziehen, um sich da wieder in Macht zu zeigen, und aufzustellen, bestätigte jetzt Tag für Tag der Feldzug dieser Monatsgeschichte. Auch die Görlitzer Brücke entbrannte, der Liegnitz Gewässer konnte die mit Macht Vordringenden nicht mehr aufhalten, neue Gefechte geschehen, und in unwillkührlichen Verbeugungen bewillkommet Breslau die nicht längst sie verlassen gehabten Krieger.

Die am 16. May erfolgte Ankunft des österreichischen außerordentlichen Bothschafters, des Grafen Bubna, erfreuete uns alle. Sie ließ in dessen vermittelnden Unterhandlungen die ersten Friedensfunken glaubend spühren.

Napoleon verließ am 18. May Dresden, um auch andere Städte, Dörfer und Flecken zu beglücken. Auch uns erlösete er von allem Uebel, durch die stets ihn begleitenden Garden.

Wie erquickend war die Ruhe, wie behaglich die lange entbehrte Stille; zwar gellten uns noch die Ohren von den verworrenen Getöse, und wir konnten uns nicht gleich in die alte Ordnung der gewohnten Dinge finden. Doch es wurde beschlossen, diese Ruhe zu benutzen, um uns endlich einmal vereint ein Genügliches zu thun. Schon dampft

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/50&oldid=- (Version vom 12.9.2022)