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nördlichen Wänden bemerkt, ermunterte uns wieder zur Betreibung der gewöhnlichen Geschäfte. Doch der 15.[WS 1] März erweckte uns plötzlich aus der jährigen Lethargie. Husaren kamen in den Hof gesprengt, die Dorfgerichten überreichten mir die höhere Verordnung: das Glück und die Ehre Reynier zu bewirthen, wäre mir beschieden, erscholl von Mund zu Mund – und Bellona trat nun ein zum erstenmale in die ländliche friedliche Wohnung, um sie so bald nicht wieder zu verlassen, um jetzt und in der Folge alle ihre Nichtsegnungen gänzlich über sie auszuschütten. – Lauter und lauter wurde der Tumult, der General kam im glänzendsten Gefolge. Eröffnet waren die ländlichen Zimmer des schönen Gartenhauses, das noch jetzt im Ruin seinen ehemaligen Glanz betrauert; hell loderten die Feuer der Kamine, und diese Wohlthat ergötzte sehr den genügsamen Gast, der den ganzen Tag über seinen dort gewählten Posten nicht verließ. Er war ein langer hagerer Mann, die behagliche Gutmüthigkeit lag auf seinen Gesichtszügen. Er sagte kein Wort und nahm mit allem vorlieb. Freylich das französische System, sich nicht allein selbst köstlich bewirthen zu lassen, sondern auch Andere auf Kosten des Wirthes zu bewirthen, wurde in 17 Gedecken nicht verläugnet. Selbst der General Greßot glaubte dessen Gastfreundschaft in Anspruch nehmen zu dürfen, der, obgleich er seinen Sitz im größten Bauerguthe

Anmerkungen (Wikisource)

  1. handschriftlich korrigiert zu 13.
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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/26&oldid=- (Version vom 13.9.2022)