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ein Tambour an ihrer Spitze, ihre Blicke und Bewegungen suchten den Keller, dort wollten sie schlafen, aber dort waren auch einige neu angekaufte Lebensmittel, dort befand sich das wenige Gerettete, zwar verborgen, doch nicht vergraben. Wüthend ergriff ich den Tambour, und zog ihn von dem mir verderblichen Wege ab, und wies ihn und seinen Kameraden den rechten, verwüsteten Theil meiner Wohnung zu ihrem Aufenthalte an; ich eröffnete nun die von leichten Bretern zusammengeschlagene Thüre. Welch ein Anblick! lodernd schlägt mir die Flamme entgegen, und mehr denn zwanzig Bärtige hatten sich mitten im entdielten Zimmer um das erwärmende Feuer gelagert. In der Angst meines Herzens, in der Gegenwart meines Geistes, die mich in höchsten Drangsalen nimmer verließ, warf ich dem einen Rußen das Licht aus der Hand, und eilte in der Dunkelheit in den Keller hinab; ich suchte, fand und rettete - Bey meinem Heraufkommen sahe ich die wohlthätigste Erscheinung meines Lebens. Der Unteroffizier, der mir die

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/158&oldid=- (Version vom 10.9.2022)