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auch ohne Verneinung geschah. Froh wie ein Gott, getröstet mit des Intendanten Worten: Die Sache sey nun abgemachet, er könne nun ruhig nach Hause gehen, gab er auf Verlangen jenen Brief zurück. Doch wehe ihm! die Wachen lassen den guten Mann nicht zum Schlage hinaus; er verschwendet flehende Worte, er bietet Geld auf Geld, er eilet von einem Schlage zum andern. Umsonst! Er ist zwar durch jene Verheißungen beruhiget; wer aber tröstet indeßen die arme, zurückgelassene Familie? Nach und nach schleichen sich doch fürchterliche Besorgnisse ein, und die für ihn schreckliche Nacht vergehet. -

Schon brennen früh um 8 Uhr mehrere Gebäude, und noch nicht eine halbe Stunde darauf sieht der arme Müller die lodernden Flammen durch die Fenster seiner Wohnungen leuchten. Welche entsetzliche Lage! die Flammen erlöschen zwar, doch gegen 1 Uhr werden diese Gebäude, nebst der Oeconomie des Feldschlößchens, abermals in Brand gestecket, und nun giengen diese in Feuer auf. - Was kann und soll man hiezu sagen? - War es aber militärischer Instinkt? warum wurden und blieben von beyden Seiten unter so vielen Gebäuden und Fabriken fast einzig und allein Pulvermühle und Kanonen-Bohrwerk verschonet?

Immer mehr und mehr bestätigten sich nun die Gerüchte einer baldigen zu hoffenden Uebergabe, die Unterhandlungen waren schon angegangen und unsere

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/141&oldid=- (Version vom 11.9.2022)