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Dumpf rollen jetzt in langsamen Schritten die Leichenwagen auf dem feuchten Pflaster hin, und Tag für Tag, von Stunde zu Stunde und Minute zu Minute schreyet laut auf die trauernde geängstigte Menschheit, verzweiffelnd, ja Gott es klagend, fliehet diese in die einsamsten Kammern, und sie errettet kein Engel des Lichtes. Thränen fließen, wenn das starre Auge Thränen fassen kann, aber ihre Ach! und ihre Wehe! brennend ruhen sie auf den Urhebern.

Acktäens[1] Gestalt, wünschenswerth jetzt mir! - ha: so laßt mich fliehen, nehmet mich auf, ihr dicksten Wälder! ihr Einöden und Wüsten, nur verbannet aus meinen Augen alles, was Mensch heißt! -

Und diese Särge werden hingeworfen, und wenn diese nach Tagesfrist der Erde Mutterschoß können übergeben werden, ist schon Wohlthat. Die Todengräber sinken hin, und nur der höchste Reiz des Geldes verbannet die Besorgniß des Neuangetretenen, des ungewissen Schicksals nur zu gewiß. -

Französische Lazarethe!

Schon längst erzitterte ich bey dem Gedanken, euch beschreiben zu sollen. Was Pandorens Büchse nur Schreckliches enthält, was die höchste Verruchtheit nur Verruchtes besagen kann, findet man da im Uebermaße. Zu Tausenden liegen da die Kranken,

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/132&oldid=- (Version vom 11.9.2022)
  1. Er wurde in einen Hirsch verwandelt.