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boucres! sind ihm gewiß. Doch Gott hatte gerichtet, die Schlacht bey Leipzig war geschlagen, Deutschland und ganz Europa gerettet. Noch wenig Tage Muth und Standhaftigkeit, dann sind auch unsere Leiden überstanden - die Leiden und Nachwehen dieser Kriege können viele Jahre nicht besiegen - doch athmet unsere Brust freyer; o möchten wir dann im innigsten Gefühle ausruffen dürffen: Wie schön leuchtet uns der Morgenstern!

Betrachte ich noch einige Belagerungsscenen, so war mir wunderbar die Verwechslung der Natur. Der in die Stadt geflüchtete Bauer ruhete, das Land war verlassen, aber die ewige Ordnung der Dinge dürffe nicht aufhören, so die Meynung der Franzosen. Und in Menge zogen sie aus mit Hacken und Sägen, um Holz zu fällen, andere wühlten mit Spaten die Erde um, um Kartoffeln zu gewinnen, und Krauthäupter sanken unter ihren Schwertstreichen, noch andere ergriffen ihre Feuergewehre, um Jagd zu treiben, andere bestürmten die Gewässer, um den betäubten Fisch zu haschen, mehrere verdungen sich an die nicht fertig zu werden glaubenden Schlächter, mit geborgten oder gestohlenen Winzermessern, verrichten viele die Weinlese, und 40 bis 50 Mann zogen tagtäglich und wöchentlich aus, um vorzüglich auf dem großen Ostravorwerke zu dreschen. -

Gehe hin October! reihe dich an deine Brüder, der Leiden gabst du viele, sie wurden gerne ertragen,

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/130&oldid=- (Version vom 11.9.2022)