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und diese Letzteren waren – wer glaubt es? – junge Garden.

So weit war schon jetzt die Hülflosigkeit[WS 1] der sich unbesiegbar glaubenden französischen Armee gestiegen; dieses geschah in einem Lande, wie Sachsen, zu einer Zeit, wo, nach der ergiebigsten Ernte, die Scheuern gefüllet waren, wo in richtiger Zumessung Millionen konnten gespeiset und gesättiget werden. Nachkommen, staunet dieses Zeitalter an; aber sehen und hören müsset ihr, dann werdet ihr begreifen!

Die Arroganz und der Hochmuth dieser alten Garden hatte sich etwas gelegt, nur bey Wenigen war sie noch sichtbar. Wunderbar war es, daß wir die nehmliche Artilleriegarde, die sich bey uns im May so schlecht benommen hatte, wieder zur Einquartirung bekamen. Was noch die Gebäude aufzunehmen vermochten, nahmen diese auf, jedoch sie reichten nicht hin, der Train war mit seinen Pferden im Garten gelagert und im kalten Grase, bey dem nur halb erwärmenden Wachtfeuer bereuete jetzt schon Mancher die voreilige vor wenig Monaten geschehene Unthat. – Wie gehet es? fragte ich den Schmiedemeister, der mit seinen acht Ouvriers[WS 2] das nehmliche Zimmer wieder bezogen hatte. Schlimm, viel schlimm! versetzte er kopfschüttelnd. Dieser nehmliche kujonirte uns dazumal am meisten. – „Ihr habet es nicht besser haben wollen, ihr habet es nur an uns verdienet, denket an

Anmerkungen (Wikisource)

  1. in der Vorlage: Hüflosigkeit
  2. Arbeitern
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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/104&oldid=- (Version vom 11.9.2022)