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den böhmischen Grenzen; der König von Neapel von Radeberg.

Den 28. 29. 30. Gefechte des Marschalls Marmont zwischen Großenhayn und bey Meißen.

In den ersten Tagen des folgenden Monats marschirten alle Truppen auf das linke Elbufer; am 4. verließ der König von Neapel, am 7. Napoleon gänzlich Dresden.

Glaubest Du nun, September! Deine Abfertigung erhalten zu haben? o, nein! erscheine vor dem Richterstuhle der Menschheit! viel habe ich noch mit Dir abzumachen. – Ha! so laßt euch umarmen, ihr Freunde, die ihr nur in euren Boucres[WS 1] die Freundschaft erwiedertet, die ihr, einer großen privilegirten Räuberbande gleich, aus eurem Algier herausbrechet, keine Flagge verschonend, alles verheertet, verwüstet und raubtet. – Zu zwey, drey bis vier Hunderten zogen an jedem Morgen auf allen Landstraßen diese Räuber aus, und abscheulich! einige militärisch gekleidete Bewohner Dresdens, aber nur einige! – zeigten Weg und Steg. Diese Landesverräther verriethen die beste Beute. – Landes- oder Majestätsverräther! – merket euch diese ewige Lehre: man liebet den Verrath, aber den Verräther verachtet man, in der Zeit und in der Folge wird er nicht beglücket. – Doch wehe euch jetzt, ihr Landleute! Nicht allein eure Scheunen, eure Keller werden gewaltsam erbrochen, sondern auch euren Kisten, Stuben und

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Schimpfwort, vgl. Heyse’ allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch, 15. Auflage. Hannover 1873, S. 125 Google
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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/100&oldid=- (Version vom 11.9.2022)