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ungerechteste und schrecklichste Weise, bis sie ihm ihre Götzenbilder gaben; denn er glaubte, sie wären von Gold oder Silber. Damit er nun aber seinen Zweck, der bloß im Rauben und Stehlen bestand, nicht ganz verfehlen möchte, zwang er die Caziquen, ihm diese Götzenbilder wieder abzukaufen. Sie gaben ihm auch wirklich alles ihr Gold und Silber dafür, das sie zusammenbringen konnten, und beteten dann diese Bilder nach wie vor wieder als ihre Götter an. Dies sind die guten Werke und Exempel, wodurch die unseligen Spanier die Ehre Gottes in Indien befördern.

Aus der Provinz Mechuacam zog dieser tyrannische Oberbefehlshaber nach Xalisco. In dieser Provinz wimmelte es, wie in einem Binnenstock; sie war eine der volkreichsten und fruchtbarsten Provinzen in ganz Indien, und erhielt eine solche Menge Ortschaften, daß es nicht anders schien, als erstreckten sich einige derselben auf sieben Meilweges. Als er dort ankam, ward er von den Großen des Landes und vielem Volke mit Geschenken und großen Freudensbezeigungen empfangen; auf welche Art sie von allen Indianern bewillkommt wurden. Allein auch hier

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/98&oldid=- (Version vom 31.7.2018)