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sich, da die Eingebohrnen keine andern Sklaven hatten, ihre Söhne und Töchter geben, schickten ganze Schiffsladungen derselben nach Peru, verkauften sie dort, und begingen noch außerdem so viele Mordthaten und Greuel, daß dadurch ein ganzes Reich, welches mehr als hundert Quadratmeilen enthält und unter die volkreichsten und fruchtbarsten auf der ganzen Erde gehörte, gänzlich zu Grunde gerichtet wurde. Besagter Wütrich selbst bezeugte, es sey volkreicher, als das Königreich Mexico; und er sagte die Wahrheit. Er und andere seines Gelichters brachten in Zeit von funfzehn bis sechzehn Jahren, nehmlich von vier und zwanzig bis vierzig, über fünf Millionen Menschen darin um, und noch bis auf den heutigen Tag hört das Würgen und Wüthen unter den Uebiggebliebenen nicht auf.

Wenn dieser Barbar darauf ausging, einen Ort oder eine Provinz zu überfallen, so pflegte er gewöhnlich von solchen Indianern, die schon unter seiner Bothmäßigkeit standen, so viele mitzunehmen, als er nur konnte, damit sie die andern bekriegen mußten. Da er nun oft zehn bis zwanzig tausend Mann bey sich hatte, denen er

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/90&oldid=- (Version vom 31.7.2018)