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und andere Lebensmittel bey sich hatten. Als das Geschenk angekommen und in Empfang genommen war, gebot er, jeder Spanier solle sich unter dieser großen Anzahl Menschen so viele Indianer aussuchen, als er, während ihres dortigen Aufenthaltes, zu seiner Bedienung, zum Lasttragen und zu Herbeyschaffung des Nothwendigen, zu bedürfen glaube. Da nahm dieser hundert, jener funfzig, oder so viele als ihm zureichend schienen, sich aufs Beste bedienen zu lassen. Die unschuldigen Lämmer liessen sich diese Theilung auch gefallen, und bedienten sie nach ihrem besten Vermögen, so daß wenig fehlte, sie hätten sie angebetet. Inzwischen verlangte der Befehlshaber von den Caziquen, sie sollten ihm Gold schaffen, denn deswegen sey er hauptsächlich zu ihnen gekommen. Die Indianer antworteten: sie wollten ihm gern alles Gold geben, das sie besäßen, und brachten auch sogleich eine Menge Beile herbey, deren sie sich gewöhnlich zu bedienen pflegten. Sie waren von vergoldetem Kupfer, sahen aber wie pures Gold aus, und enthielten auch einiges. Er befahl, sie auf den Probierstein zu bringen; als er aber sah, daß sie von Kupfer waren, sagte er zu seinen

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/87&oldid=- (Version vom 31.7.2018)